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Menschenrechte

Frauenrechte



Auszüge aus Reden von Clara Zetkin

1. Für die Befreiung der Frau (aus der Rede auf dem Internationalen Arbeiterkongress, Paris, 19.Juli 1889)

2. Erziehung der Kinder gemeinsames Werk der Eltern (aus der Rede auf dem Mannheimer Parteitag der SPD 1906)

3. Es gilt, den Faschismus niederzuringen!
(aus der Eröffnungsrede als Alterspräsidentin des Reichstages, August 1932)

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Porträt von Clara Zetkin

Für die Befreiung der Frau
(aus der Rede auf dem Internationalen Arbeiterkongress, Paris, 19.Juli 1889)

"Die Sozialisten müssen wissen, dass bei der gegenwärtigen wirtschaftlichen Entwicklung die Frauenarbeit eine Notwendigkeit ist; dass die natürliche Tendenz der Frauenarbeit entweder darauf hinausgeht, dass die Arbeitszeit, welche jedes Individuum der Gesellschaft widmen muss, vermindert wird, oder dass die Reichtümer der Gesellschaft wachsen; dass es nicht die Frauenarbeit an sich ist, welche durch Konkurrenz mit den männlichen Arbeitskräften die Löhne herabdrückt, sondern die Ausbeutung der Frauenarbeit durch den Kapitalisten, der sich dieselbe aneignet.

Diejenigen, welche auf ihr Banner die Befreiung alles dessen, was Menschenantlitz trägt, geschrieben haben, dürfen nicht eine ganze Hälfte des Menschengeschlechtes durch wirtschaftliche Abhängigkeit zu politischer und sozialer Sklaverei verurteilen. Wie der Arbeiter vom Kapitalisten unterjocht wird, so die Frau vom Manne; und sie wird unterjocht bleiben, solange sie nicht wirtschaftlich unabhängig dasteht. Die unerlässliche Bedingung für diese wirtschaftliche Unabhängigkeit ist die Arbeit. Will man die Frauen zu freien menschlichen Wesen, zu gleichberechtigten Mitgliedern der Gesellschaft machen wie Männer, nun, so braucht man die Frauenarbeit weder abzuschaffen noch zu beschränken, außer in gewissen, ganz vereinzelten Ausnahmefällen."

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Erziehung der Kinder gemeinsames Werk der Eltern
(aus der Rede Clara Zetkins auf dem Mannheimer Parteitag der SPD 1906)

"Wie Mann und Weib zusammengehören als Zeugende, so gehören sie auch zusammen als Erzieher des Kindes, denn die Erziehung ist eine zweite Schöpfung des Kindes und in vielfacher Beziehung oft genug die wichtigste Schöpfung. Darum ist es notwendig, dass bei der Erziehung die geistige und sittliche Kraft, welche der Mann auf der einen Seite und das Weib auf der anderen Seite einzusetzen haben, sich in freier Entfaltung harmonisch zusammenfügen. Wir erklären deshalb grundsätzlich, dass das Erziehungswerk nicht einseitig Mutterwerk sein soll, sondern dass es gemeinsames Elternwerk sein muss [...].

Durch die Art und Weise, wie die Eltern sich zur Arbeit stellen, können sie schon dem zartesten Kind die Auffassung fest einpflanzen, dass es für die soziale Wertung nur eine Art der Arbeit gibt, gesellschaftlich notwendige, gesellschaftlich nützliche Arbeit. In diesem Zusammenhang möchte ich ganz besonders auf die Pflicht der Eltern aufmerksam machen, ihre Knaben und Mädchen nicht in den Vorurteilen aufzuziehen, dass es Arbeiten gibt, die des Mannes unwürdig sind, die aber dem Weibe geziemen. Knaben und Mädchen sollen alle Verrichtungen, die das häusliche Leben mit sich bringt, mit gleich großer Geschicklichkeit und Freudigkeit verrichten können."

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Es gilt, den Faschismus niederzuringen!
(aus der Eröffnungsrede als Alterspräsidentin des Reichstages, August 1932)

"Das Gebot der Stunde ist die Einheitsfront aller Werktätigen, um den Faschismus zurückzuwerfen, um damit den Versklavten und Ausgebeuteten die Kraft und Macht ihrer Organisationen zu erhalten, ja sogar ihr physisches Leben. Vor dieser zwingenden geschichtlichen Notwendigkeit müssen alle fesselnden und trennenden politischen, gewerkschaftlichen, religiösen und weltanschaulichen Einstellungen zurücktreten. Alle Bedrohten, alle Leidenden, alle Befreiungssehnsüchtigen gehören in die Einheitsfront gegen den Faschismus und seine Beauftragten in der Regierung! [...]"

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