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Gewalt im Zusammenhang mit der Mitgift

Mitgiftmorde sind in Südasien (Bangladesch, Pakistan, Indien und Nepal) verbreitet. Einige Zahlen: 1993 wurden in Indien Regierungsberichten zufolge 5.817 Mitgiftmorde begangen, 1994 4.936 und 1995 4.811. In Pakistan stiegen nach informellen Schätzungen die Todesfälle von 1.100 im Jahr 1980 auf 1.800 im Jahr 1990. Die Dunkelziffer dürfte jedoch sehr hoch sein. Viele Opfer erliegen ihren Verletzungen, bevor genauer untersucht werden kann, wie es zu ihnen kam; die Überlebenden verweigern aus Angst oft die Aussage.

Zunächst werden die Frauen psychisch und physisch durch ihren Ehemann und seine Familie misshandelt. Da ihnen die Rückkehr in ihr Elternhaus aufgrund der "Schande" verwehrt ist, begehen viele von ihnen Selbstmord. Die übrigen Frauen werden üblicherweise mit Kerosin übergossen und angezündet. Kerosinherde gibt es in den meisten Haushalten, daher werden solche Morde als "Küchenunfälle" getarnt.

Der Hauptgrund für Mitgiftmorde sind finanzielle Interessen, z.B. wenn die Brauteltern nicht in der Lage sind, den Brautpreis zu zahlen, wenn sie zusätzliche Zahlungsforderungen nicht begleichen können oder wenn der Ehemann durch eine neue Heirat erneut an eine Mitgift gelangen möchte.

Was wird gegen Mitgiftmorde getan? In Indien sind Mitgiftzahlungen seit 1961 verboten. Das Strafgesetzbuch wurde dort 1986 um den Zusatz ergänzt, dass der Ehemann oder seine Angehörigen in den ersten sieben Ehejahren bis zum Beweis ihrer Unschuld für jeden unnatürlichen Tod einer Ehefrau verantwortlich zu machen sind, sofern ihnen vorausgegangene Schikanen nachgewiesen werden können. Mitgiftmorde werden jedoch auch weiterhin begangen.

[Autorin: Dorette Wesemann, Redaktion: Ragnar Müller]

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