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OFFENER BRIEF der Gesellschaft für bedrohte Völker an die Abgeordneten des Südtiroler Landtages: Rigoberta Menchù in Bozen Bozen, 8.6.2000 Sehr geehrte Damen, sehr geehrte Herren, Rigoberta Menchù hat am eigenen Leib Rassismus und Genozid erfahren. Ihre Verwandten wurden von den Killerkommandos des guatemaltekischen Militärs ermordet. Auch deshalb, weil sie Angehörige indigener Volksgruppen waren. Die guatemaltekische Führungsschicht, vielfach die weiße Elite, führt seit Jahrzehnten einen Ausrottungskrieg gegen die indigenen Völker. Während des sogenannten "Bürgerkrieges" in den 80er Jahren ermordeten Soldaten, Polizisten und paramilitärische Einheiten mehr als 150.000 Angehörige indigener Völker, weitere 50.000 Menschen gelten als verschollen, mehr als eine Million Menschen wurden vertrieben. Die Mörder werden trotz der Forderungen der eingesetzten Wahrheitskommission für ihre Mordtaten nicht belangt. Die versprochene Landreform (70 Prozent der Anbauflächen sind in den Händen von nur zwei Prozent der Bevölkerung) wird verhindert, genauso die Anerkennung der Mehrsprachigkeit der indigenen Völker. Wir bitten Sie deshalb, die Forderungen der Friedensnobelpreisträgerin und Goodwill-Botschafterin der UNESCO, Rigoberta Menchù, zu unterstützen:
Schreiben und faxen (00502/2214537) Sie an den guatemaltekischen Präsidenten und fordern Sie die Bestrafung der Mörder, die ungehinderte Rückkehr der Flüchtlinge, die Rückgabe und rechtliche Sicherung indigener Territorien sowie die voller Anerkennung der indianischen Kultur und Sprachen. Das ist Solidarität, die hilft.
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