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Klassiker der politischen PhilosophieEdmund Burke: englischer politischer Schriftsteller und Parlamentarier (1729-1797); bis 1790 Whig in der Gruppe um Lord Rockingham; trat für die Freiheit der nordamerikanischen Kolonien ein. Burke wandte sich scharf gegen die Französische Revolution, deren Gräuel er voraussah. In seinen "Reflections on the Revolution in France" (1790) trat er für den organisch gewachsenen Staat im Gegensatz zum künstlich geschaffenen ein und wurde der Begründer der konservativen Staatsauffassung in der Neuzeit. [Seitenanfang] [zurück zur Übersicht] Thomas Hobbes:
englischer Philosoph (1588–1679), einer der großen Systematiker des
Rationalismus, mit der Philosophie von Descartes vertraut. Um der englischen
Revolution zu entgehen, emigrierte Hobbes 1640–1651 nach Paris, kehrte jedoch
unter Cromwell zurück. [Seitenanfang] [zurück zur Übersicht] John Locke:
englischer Philosoph (1632–1704), Ausbildung in der Westminster-Schule,
Studium der Medizin und Naturwissenschaften in Oxford; Sekretär, Arzt und
Erzieher im Haus des Grafen Shaftesbury; Aufenthalte in Frankreich und Holland,
kehrte mit Wilhelm (III.) von Oranien nach England zurück und war bis 1700 im
Kolonialministerium tätig. [Seitenanfang] [zurück zur Übersicht] Karl Marx:
Philosoph und Revolutionär (1818-1883), Begründer des Marxismus. Marx
studierte in Bonn und Berlin Rechtswissenschaften und Philosophie und schloss
sich in Berlin dem Kreis der radikalen Junghegelianer an. 1842/43 war er
Chefredakteur der liberal-oppositionellen "Rheinischen Zeitung" in
Köln; nach ihrem Verbot ging er nach Paris. Unter dem Einfluss Ludwig
Feuerbachs kam er zum philosophischen Materialismus, unter dem der
französischen utopischen Sozialisten zum revolutionären Sozialismus. Gemeinsam
mit Friedrich Engels entwickelte er seine materialistische Geschichtsauffassung.
Aus Paris ausgewiesen, lebte Marx 1845–1848 in Brüssel. 1847 traten er und
Engels dem Bund der Kommunisten bei und verfassten als Programmschrift für ihn
das "Kommunistische Manifest" (1848), in dem die proletarische
Revolution als Ergebnis eines gesetzmäßig verlaufenden Geschichtsprozesses
vorausgesagt wurde. [Seitenanfang] [zurück zur Übersicht] John Stuart Mill:
britischer Philosoph und Nationalökonom (1806-1873); 1823–1858 Sekretär
im Indian House, 1866–1868 Abgeordneter der Liberalen im Parlament. Mill stand
im Briefwechsel mit Auguste Comte, dessen Positivismus er in Richtung des
englischen Empirismus, d.h. unter psychologischen Voraussetzungen, modifizierte.
Nach Mill gründet die Philosophie auf Psychologie. Sein Hauptwerk ist
"System der deduktiven und induktiven Logik" (2 Bände, 1843), in dem
eine ausführliche Theorie der Induktion und Analyse des Kausalitätsbegriffs zu
finden ist. Seine eigene Erkenntnistheorie (nur die Erfahrung führt zur
Erkenntnis) hat er jedoch erst 1865 dargestellt. [Seitenanfang] [zurück zur Übersicht] Charles de Secondat Montesquieu: Baron de La Brède et de Montesquieu, französischer Schriftsteller, Rechts- und Staatsphilosoph (1689–1755); 1714 Parlamentsrat, 1716–1726 Parlamentspräsident in Bordeaux; 1728 Mitglied der Académie Française. Sein Hauptwerk ist die staats- und kulturphilosophische Schrift "De l'Esprit des lois", in der er eine anthropologisch-soziologisch-historische Gesetzgebungslehre in Beziehung zu den drei Staatsformen der Republik (Demokratie), der Monarchie und der Despotie entwickelte: Während Republik und Monarchie auf einer Rechtsgrundlage beruhen, wird die Despotie (Tyrannis) nur von der Furcht zusammengehalten und ist von Bräuchen (nicht Gesetzen) abhängig. Daraus leitet Montesquieu auch die Forderung der Gewaltenteilung als Prinzip des inneren Staatsaufbaus ab, das auf die Vermeidung jeder durch einzelne oder Gruppen ausgeübten Willkür zielt; entwickelt hat er es am Beispiel der englischen Verfassung. In dieser Formulierung wurde die Idee zu einer der wichtigsten Grundlagen der ersten Verfassungen in Nordamerika (1776–1787) und in allen späteren Verfassungen mit Gewaltenteilung. Montesquieu schrieb auch Romane und Novellen; er gilt als erster französischer Aufklärer. [Seitenanfang] [zurück zur Übersicht] Jean-Jacques
Rousseau: französischer Schriftsteller und Philosoph schweizerischer
Herkunft (1712–1778), führte ein unstetes Wanderleben, das er in den "Confessions"
(1782) mit rücksichtsloser Offenheit beschrieb; gehörte zum Kreis der
Enzyklopädisten, wurde 1750 durch seine Preisschrift über den (negativen)
Einfluss der Künste und Wissenschaften auf die Sitten berühmt ("Discours
sur les sciences et les arts", 1750). Die darin erhobene Anklage gegen die
Kultur, dass sie den Menschen einem naturnahen, glücklichen Urzustand
entfremdet und ihm Unschuld, Freiheit und Tugend geraubt habe, ist der Beginn
der modernen Kulturkritik. |
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