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Parteien

USA

Die Autoren der folgenden Bilanz zum US-Parteiensystems fassen die aus ihrer Sicht wichtigsten Merkmale des Systems zusammen und listen Vor- und Nachteile auf.

Zusammenfassung: Parteien in den USA

Wichtige Merkmale des amerikanischen Parteiensystems können kurz wie folgt zusammengefasst werden: Parteien sind oft nicht mehr als ein Wahlkartell untereinander grundverschiedener Parteiinstanzen; sie sind vor allem "Maschinen" zum persönlichen Machterwerb. Sie haben keine hierarchische Gliederung (autonome Parteiinstanzen, geringe Disziplinierungsmöglichkeiten durch die Parteispitze). Sie sind föderalistisch organisiert (geringer Einfluss der nationalen Parteiorgane). Amerikanische Parteien haben keine festen Mitglieder und Beitragszahler. Es gibt keine Parteifinanzierung von Wahlkreiskandidaten (wachsender Einfluss von Interessengruppen...). Jährliche Parteitage finden nicht statt. Parteipolitische Programme (platforms) werden nur im Vorfeld der Präsidentschaftswahlen formuliert; es gibt keine ausgeprägten Programmparteien. Die Vorwahlen übernehmen immer mehr die Nominierungsfunktion der Parteien; zusammen mit den Medien personalisieren sie politische Probleme und drängen den Einfluss der Parteien zurück. Die Bindung der Kandidaten und Abgeordneten an den Wahlkreis ist stärker als an die Partei (Wahlrecht; Wahlkampffinanzierung).

Vorteile:

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lockere und offene Struktur bietet mehr Beteiligungschancen für Individuen und Gruppen (weniger Barrieren für Bürgerbeteiligung)

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differenzierter Ausdruck des Volkswillens (Interessenvielfalt wird artikuliert)

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vielfältigen Vorstellungen der Wähler wird Raum geboten

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ein breites Meinungsspektrum der Parteien bietet Chance der Protestabsorption

Nachteile:

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Ideenarmut der offiziellen Parteigremien — Konformität mit der öffentlichen Meinung

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keine politische Willensbildung durch die Partei, sondern lediglich auf den verschiedenen Parteiebenen

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mangelnde Handlungsfähigkeit der Partei (Flügelbildung, Heterogenität)

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einflussreiche Rolle außerparteilicher Geldgeber (Wirtschaftsverbände, Gewerkschaften...)

[aus: Gerhard Greiner/Hans Woidt: Das politische System der USA; in: Politik und Unterricht 13, 2/1987]

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