|
|
Die Autoren der folgenden Bilanz zum US-Parteiensystems fassen die aus ihrer Sicht wichtigsten Merkmale des Systems zusammen und listen Vor- und Nachteile auf.
Wichtige Merkmale des amerikanischen Parteiensystems können kurz wie folgt zusammengefasst werden: Parteien sind oft nicht mehr als ein Wahlkartell untereinander grundverschiedener Parteiinstanzen; sie sind vor allem "Maschinen" zum persönlichen Machterwerb. Sie haben keine hierarchische Gliederung (autonome Parteiinstanzen, geringe Disziplinierungsmöglichkeiten durch die Parteispitze). Sie sind föderalistisch organisiert (geringer Einfluss der nationalen Parteiorgane). Amerikanische Parteien haben keine festen Mitglieder und Beitragszahler. Es gibt keine Parteifinanzierung von Wahlkreiskandidaten (wachsender Einfluss von Interessengruppen...). Jährliche Parteitage finden nicht statt. Parteipolitische Programme (platforms) werden nur im Vorfeld der Präsidentschaftswahlen formuliert; es gibt keine ausgeprägten Programmparteien. Die Vorwahlen übernehmen immer mehr die Nominierungsfunktion der Parteien; zusammen mit den Medien personalisieren sie politische Probleme und drängen den Einfluss der Parteien zurück. Die Bindung der Kandidaten und Abgeordneten an den Wahlkreis ist stärker als an die Partei (Wahlrecht; Wahlkampffinanzierung).
[aus: Gerhard Greiner/Hans Woidt: Das politische System der USA; in: Politik und Unterricht 13, 2/1987]
|
News II
Produkte II
Unterrichtsmaterial
|